Ein angemessener Einbruchschutz ist für die Besitzer von Häusern und Wohnungen derzeit zur Priorität geworden, es ist ebenfalls ein grundlegendes Element der Sicherheit wichtiger Institutionen. Es wird uns immer bewusster, dass Standardtüren mit gewöhnlichen Schlössern kein Hindernis für einen durchschnittlich geschickten Dieb darstellen. Daher erfreuen sich einbruchhemmende Türen großem Interesse. Was bedeutet das eigentlich? Auf welche Weise bieten diese Türen Wiederstand gegen Einbrecher? In unserem Ratgeber finden Sie Antworten auf sämtliche Fragen, die Sie zu diesem Thema haben mögen.
100%-ige Garantie?
Keine, noch so gute einbruchhemmende Türen Garantieren eine 100%-ige Sicherheit.
Offen ist jedoch wieviel Zeit der Einbrecher benötigen wird, um ins Haus zu gelangen. Die Türhersteller tun daher alles Mögliche, um dem Täter das Aufbrechen von Schlössern möglichst zu erschweren.
Normen für einbruchhemmende Türen
Derzeit gilt in der gesamten Europäischen Union die Norm PN-EN 1627:2012, deren genaue Bezeichnung lautet: "Türen, Fenster, Vorhangfassaden, Gitterelemente und Abschlüsse - Einbruchhemmung - Anforderungen und Klassifizierung." Nach dieser Norm werden sechs verschiedene Widerstandsklassen bezüglich Einbruchhemmung definiert:
• Klasse 1 - ein Gelegenheitstäter wird diese Türen in weniger als 3 Minuten, ohne besondere Werkzeuge oder mit einfachem Gegenstand einbrechen. Beim Einbruch wird körperliche Gewalt (Fußtritte, Schulterrammen) angewendet.
• Klasse 2 - das Aufbrechen dauert mindestens 3 Minuten und es wird ein Schraubenzieher, Zange oder Hammer benötigt. Die Tür wird ohne vorherige Vorbereitung aufgebrochen.
• Klasse 3 - der Einbrecher wird mindestens 5 Minuten benötigen und eine Brechzange, Schlag- oder Bohrwerkzeug benutzen. Daher wird das Aufbrechen dieser Türen viel Lärm verursachen.
• Klasse 4 – das Aufbrechen wird mindestens 10 Minuten dauern und der Täter wird eine Schlagaxt, Meißel oder eine Bohrmaschine benötigen. Um diese Tür aufzubrechen muss der Täter entsprechend vorbereitet sein.
• Klasse 5 – diese Türen werden mindestens 15 Minuten lang Widerstand leisten, aber zum Aufbrechen werden zusätzlich elektrische Werkzeuge wie: Säge-, Schleif- oder Bohrmaschine benötigt. Diese Tür wird nur ein erfahrener und risikobewusster Täter aufbrechen können.
• Klasse 6 - diese Tür wird ausschließlich ein erfahrener Täter aufbrechen können und er wird dafür mindestens 20 Minuten und zusätzlich leistungsfähige Elektrowerkzeuge benötigen.
Gut zu wissen
Die Türen der Klasse RC 5 und 6 werden hauptsächlich bei Finanzinstituten.
Ausrüstung für einbruchhemmende Türen
Bei der Wahl von Türen ist unbedingt darauf zu achten, mit welchen Schutzvorrichtungen sie ausgestattet sind. Einbruchhemmende Türen müssen wie folgt ausgestattet sein:
• Stahlstäbe zur Verstärkung der Konstruktion,
• Bolzen gegen Ausheben,
• mindestens 3 Türbänder,
• mindestens 2 Riegelschlösser an mindestens 3 Stellen, die um min. 60 cm voneinander entfernt sind,
• mindestens 1 Schließzylinder der Klasse 6.
Derartige Türen werden dem Einbrecher mit Sicherheit mindestens 20 Minuten lang und sogar noch länger Wiederstand leisten, was die meisten Täter sicherlich entmutigen wird.
WICHTIG!
Denken Sie daran, dass gute einbruchhemmende Türen die erfahrenen Täter meistens davon abbringen diese einzubrechen und sie dazu verleiten nach einer anderen Öffnung zu suchen, durch die sie sich Zutritt verschaffen könnten. Daher sorgen Sie nicht nur für gute einbruchhemmende Türen sondern zusätzlich auch für solide Fenster, Außenrollläden, Garagentor, Alarm u. ä.